Der eigene Raum
Als wahrnehmende Wesen bewegen wir uns tagtäglich innerhalb verschiedenster Räume. Vereinfacht ausgedrückt betrifft dies einerseits die physischen und andererseits die psychisch-emotionalen Räume.
Nicht selten bewegen wir uns unachtsam durch diese Räume: wir durchqueren sie ohne besondere Anteilnahme, verweilen unachtsam in ihnen oder nehmen sie als selbstverständlich hin. In Bezug auf ein anderes Du (dem Gegenüber) überschreiten wir Grenzen oder maßen uns gar an, dessen persönliches Recht auf einen eigenen Raum zu verwehren.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es auch genau – bei dem einen mehr, dem anderen weniger – das qualitative Gegenteil von dem eben beschriebenen gibt.
Den eigenen Raum zu kennen, zu achten und sich mit und durch diesen im Leben (und durch die Leben anderer) zu bewegen, bedarf der Achtsamkeit und der Bereitschaft sich stets aufs Neue zu hinterfragen und – all das, was sich innerhalb und außerhalb von mir befindet – zu überprüfen.
Nicht zuletzt beinhaltet das Thema „Der eigene Raum“ auch eine der essentiellsten Sinnfragen des Lebens:
WER (oder WAS) BIN ICH?
Inspirative Empfehlung zur praktischen Umsetzung
Für folgende Übung eignet sich jeglicher Naturraum: egal ob im Wald, im Park oder auf einer Wiese.
Die Dynamik der Aufgabe obliegt dir und deinem Bedürfnis.
Nachdem du dich für einen Platz entschieden hast, erlaube dir diesen – mit all deinen Sinnen – wahrzunehmen. Gehe in Kontakt mit dir (deinem inneren Erleben) und dem, was dir das Außen anbietet und spiegelt.
Sobald sich bei dir ein Gefühl des ´angekommen seins` eingestellt hat, lege dir mit Naturmaterialien einen Raum (ca. 1x1 Meter). Stelle dich in diesen hinein und erspüre den Raum. Lasse deinen Inspirationen zu der Bedeutung des Raumes freien Lauf – träume dich in dich selbst hinein.
Du könntest dir beispielsweise folgende Fragen stellen:
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Was ist die Qualität meines eigenen Raumes?
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Wieviel Raum benötige ich (ganz grundsätzlich, in Bezug auf andere oder in bestimmten Situationen)?
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Welche Räume gibt es in meinem Leben, und welche verdienen vielleicht mehr Beachtung?
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Achte ich die Räume der Menschen in meinem Leben?
Um noch mehr Lebhaftigkeit in die Übung zu bringen, kannst du zwischen den Räumen (den 1x1 Meter Raum und den Raum außerhalb davon) hin- und herwechseln. Dadurch ergeben sich neue Perspektiven, andere Fragestellungen und ganzheitliche Eindrücke.
Abschließen könntest du mit einer kleinen Meditation … in Dankbarkeit & Respekt vor und für deinen eigenen Raum.
Viel Freude beim Erforschen deines (Innen)Raumes & definieren deiner eigenen Grenzen